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Gesetz der Zeit

Der Zusammenbruch der Masse-„Elite“-Gesellschaft

Was ist Zeit?

Alles, was im Universum geschieht, lässt sich als Schwingungsprozess beschreiben, wie auf der Ebene des Mikrokosmos, so auch auf der des Makrokosmos. Die Rotation der Elektronen in Bahnen um den Atomkern, die Rotation des Mondes um die Erde, die der Erde und der Planeten um die Sonne, die Rotation der Galaxien. Ebenso ist alles im Leben eines Menschen bestimmten Zyklen unterworfen und lässt sich als Schwingungsprozess beschreiben.

Davon ausgehend, ist Zeit das zueinander in-Bezug-Setzen der Frequenzen von Schwingungsprozessen, von denen eine als Referenz genommen wird.

Da sehr Vieles im Leben des Menschen Sonnenzyklen unterliegt, wurden als Maßstab der Zeit die Dauer des Umlaufs der Erde um die Sonne – das Jahr – und die der Erde um ihre eigene Achse – der Tag – gewählt.

Wenn wir das menschliche Leben als eine Art Schwingungsprozess betrachten, können wir Folgendes feststellen: Bis zum Alter von 20-25 Jahren, lernt der Mensch und nimmt nicht aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. In den Jahren danach, bis zu einem Alter von 50, ist der Mensch, hinsichtlich seiner gesellschaftlichen Tätigkeit, am produktivsten. Ab einem Alter von 50 beginnen die meisten Menschen sich mit ihren eigenen Problemen zu beschäftigen und halten sich vom aktiven gesellschaftlichen Leben fern. Folglich ist die sozial bedeutendste Zeitspanne im Leben eines Menschen ein Zeitraum von etwa 25 Jahren (der Lebensabschnitt zwischen den Jahren 25-50).

Ein ähnliches Muster lässt sich angesichts des  Durchschnittsalters der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes feststellen. Dieses beträgt ebenfalls 20-25 Jahre. Da bei der Empfängnis genetische Informationen ausgetauscht werden und das Neugeborene bereits den neuen genetischen Code in sich trägt, kann man behaupten, dass alle 25 Jahre ein Informationsaustausch auf biologischer Ebene stattfindet.

Nennen wir diesen Prozess die «Frequenz der biologischen Zeit». Während des gesamten globalen historischen Prozesses ist diese nahezu unverändert geblieben und bleibt auch weiterhin konstant.

Der Mensch ist die einzige biologische Spezies auf der Erde, die alles verarbeitet, was sie von der Natur erhält, sich schöpferisch betätigt und dadurch etwas Neues schafft. Auf die Weise hat der Mensch parallel zur bereits bestehenden Biosphäre eine Technosphäre geschaffen, die er kontinuierlich modifiziert und vervollkommnet. Die Änderungsrate der Technosphäre wurde besonders stark durch einen legalisierten Wucherzinssatz angeheizt, der eine permanente Einführung neuer Technologien, zur Rückzahlung von Schulden, erforderlich macht. Gibt es eine Periodizität bei der Veränderung der Technosphäre? Ja, so eine Periodizität gibt es und sie ist leicht nachvollziehbar, wenn man einen beliebigen Bereich der menschlichen Tätigkeit betrachtet, zum Beispiel den Transport.

Der Mensch erfand den Wagen, und dieser diente ihm mehrere tausende Jahre ohne wesentliche Veränderungen. Der Mensch erfand die Kutsche und sie fuhr mehrere hundert Jahre. Er erfand die Dampflokomotive, deren Konstruktion sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat (Dampflokomotive, Diesellokomotive, E-Lok, Einschienenbahn). Mit der Erfindung des Autos und des Flugzeugs, findet praktisch jedes Jahr eine Modernisierung statt.

Wir sehen, dass die Änderungsrate der Technologie ständig zunimmt. Und wenn sie zu Beginn in Jahrtausenden gemessen wurde, so wird sie heute in Jahren gemessen. Technische Information ist jedoch nur ein Teil der allgemeinen Kulturinformation der Menschheit. Demselben Gesetz der Veränderung unterliegt jede Kultur, wenn man unter Kultur jede nicht genetisch bedingte Information versteht. Deshalb bezeichnen wir diese Änderungsrate der Information auf extragenetischer Ebene als „Frequenz der sozialen Zeit“.

Das Verhältnis der Frequenzen zwischen biologischer und sozialer Zeit und ihre Wechselbeziehung im globalen historischen Prozess, wird als „Gesetz der Zeit“ bezeichnet.

Betrachten wir nun, wie sich diese Frequenzen zueinander verhalten.

Wenn früher viele Hunderte und sogar Tausende von Jahren die Frequenz der «biologischen Zeit» höher war, als die Frequenz der «sozialen Zeit», so änderte sich die Situation qualitativ in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jetzt übersteigt die Frequenz der «sozialen Zeit» die Frequenz der «biologischen Zeit».

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1900-1950), ereignete sich in der menschlichen Gesellschaft ein Phänomen, das in der Technik als Resonanz bezeichnet wird.

Das Phänomen der Resonanz:

Jedes System besitzt, selbst wenn es sich im Ruhezustand befindet, eine eigene Schwingungsfrequenz. Wenn auf ein solches System eine anregende Kraft ausgeübt wird, deren Frequenz nahe oder gleich der Eigenschwingungsfrequenz ist, führt dies zu einer Resonanz, d. h. zu einer starken Zunahme der Schwingungsamplitude. Resonanzphänomene können irreversible Zerstörungen in verschiedenen mechanischen Systemen verursachen, z. B. bei falsch konstruierten Brücken. So stürzte 1905 die Ägyptische Brücke in St. Petersburg ein, als eine berittene Schwadron sie überquerte, und 1940 brach die Tacoma-Narrows-Brücke in den Vereinigten Staaten zusammen. Um solche Schäden zu vermeiden, gibt es eine Regel, die besagt, dass ein Trupp Soldaten Brücken nicht im Gleichschritt überqueren darf.

Der Menschheit gelang es, diesen Zeitabschnitt  hinter sich zu lassen und zu überleben, da diese Zeitspanne im Hinblick auf den gesamten historischen Prozess unbedeutend war und die Bevölkerung unseres Planeten zu dieser Zeit keine kritische Masse erreicht hatte, obwohl damals eine Welle von Kriegen und Revolutionen die ganze Welt erschütterte. Diese Zeitspanne wird in der Bibel als Apokalypse bezeichnet.

Heute finden während der Lebenszeit einer Person und einer Generation zahlreiche Veränderungen in der sie umgebenden Gesellschaft statt (Veränderungen im Informationsstatus der Gesellschaft). Auch die Einstellung der Menschen zu dem, was um sie herum geschieht, ändert sich, so dass nach der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Wechsel der Logik des menschlichen Sozialverhaltens stattfindet.

In der Zeit vor dem Wechsel der Logik des Sozialverhaltens wurde ein Mensch geboren, erhielt einige Informationen (es gibt Gott, König, und Kirche), und diese Informationen waren bis zu seinem Tod unerschütterlich. Derjenige, der zu Beginn des Lebens in etwas eingeweiht wurde, konnte aufgrund des Monopols auf dieses Wissen für den Rest seines Lebens bequem leben. Wer solche Einweihungen nicht erhielt, pflügte den Boden. Heutzutage ist die Zeit der Einweihungen vorbei. Infolge der stetig steigenden Frequenz der sozialen Zeit, haben sie jegliche Bedeutung verloren.

Um die Geschwindigkeit der Technologieentwicklung zu verdeutlichen, wenden wir uns den Ausführungen1https://www.cisco.com/c/dam/global/de_de/assets/executives/pdf/Internet_of_Things_IoT_IBSG_0411FINAL.pdf des wichtigsten Zukunftsforschers der Firma „Cisco“ zu – Dave Evans, Ende 2009:

  • Heute wissen wir 5% von dem, was wir in 50 Jahren wissen werden. Mit anderen Worten: 95% des Wissens, das den Menschen bis 2060 zur Verfügung stehen wird, sind das Ergebnis von Entdeckungen der nächsten 50 Jahre.
  • In den nächsten zwei Jahren wird sich das Informationsvolumen in unserer Welt jährlich um das sechsfache erhöhen, und das Datenvolumen von Unternehmen wird in demselben Zeitraum um das 50-fache steigen.
  • Im Verlauf der nächsten zwei Jahre wird sich die Informationsmenge im Internet alle 11 Stunden verdoppeln.
  • Bis 2015 wird die Menschheit jährlich Inhalte erstellen, deren Menge 92,5 Millionen Mal so groß ist, wie die in der Bibliothek des US-Kongresses (die als der größte Informationsspeicher der Welt gilt)  aufbewahrten Informationen.

In der veränderten Logik des Sozialverhaltens, eignet sich eine Person entweder neues Wissen an, revidiert und verändert ihre Stereotypen, oder endet auf der Müllhalde der Geschichte. Um sich anzupassen, muss der Mensch in der Lage sein, sich im Laufe seines Lebens ununterbrochen neues Wissen anzueignen. Und dafür muss er in der Lage sein, selbstständig zu lernen. Er muss eine Methode entwickeln, die es ermöglicht, sich neues Wissen anzueignen.

«Wer die Information beherrscht – der beherrscht die Welt»
«Knowledge is power – Wissen ist Macht»

Das Grundprinzip zur Versklavung der Menschheit wird durch das Monopol auf Wissen verwirklicht: Eine kleine Gruppe von Menschen an der Spitze der Sozialpyramide besitzt das volle Wissen der Menschheit und je näher man der Basis dieser Pyramide kommt, desto weniger Wissen wird den Menschen zuteil. In der Tat können wir gewissermaßen zwei Pyramiden betrachten: Eine ist die Pyramide der Macht – mit der Spitze nach oben, die andere ist die Pyramide des Wissens – mit der Spitze nach unten. Das Gesetz der Zeit bringt dieses Pyramidensystem zum Einsturz. Der moderne Sklavenhalter, der Boss der Arbeiter2Arbeit f. ‘zweckgerichtete körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen, Produkt dieser Tätigkeit, Werk’, ahd. arbeit f., arbeiti n. ‘Mühsal, Plage, Anstrengung, Ertrag der Arbeit’ (8. Jh.), mhd. ar(e)beit f. n., asächs. arƀed, arƀid f., arƀedi n., mnd. arbēt m. n. f. (daraus schwed. arbete und dän. arbejde), mnl. arbeit m. f., nl. arbeid m., aengl. earfoþe, earfeþe n., anord. erfiði n., got. arbaiþs f. lassen sich, soweit es das ursprüngliche (mehrfach zu einem neutralen Stamm umgebildete) Femininum betrifft, zurückführen auf germ. *arƀējiðiz ‘Mühsal’, das als Abstraktbildung zu einem untergegangenen germ. ēn-Verb *arƀējō ‘bin verwaistes und daher aus Not zu harter Arbeit gezwungenes Kind’ angesehen werden kann. Damit ist eine Verbindung zu ie. *orbh- ‘verwaist, Waise’ (s. ↗Erbe1) hergestellt, von dem sich vermutlich auch ↗arm (s. d.) herleitet sowie außerhalb des Germ. aslaw. rabъ ‘Knecht, Diener, Sklave’, rabota ‘Knechtschaft, Sklaverei’, russ. rabóta (работа) ‘Arbeit’https://www.dwds.de/wb/Arbeit muss, damit seine Sklaven besser arbeiten und „Profit“ erzielen können, ständig neues Wissen bereitstellen. Wenn die Sklaven allerdings, mehr und mehr Wissen erlangen, werden sie sich zunehmend aus ihrer Sklaverei befreien.

«Jeder arbeitet im Ausmaß seines Verstehens für sich selbst und im Ausmaß seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen»

Oder wie Kosma Prutkow3https://de.wikipedia.org/wiki/Kosma_Prutkow sagte:

«Viele Dinge entziehen sich unserem Verständnis, nicht, weil etwa unser Verstand zu schwach ist, sondern weil diese Dinge kein Teil unseres Verständnisbereiches sind.»

Über seine Interpretation des Gesetzes der Zeit und davon, wie hilflos ihm gegenüber die heutigen Sklavenhalter sind, spricht Puschkin offen in seinem genialen Versepos “Ruslan und Ludmila”:

Ob Mond und Sterne auch erbeben,
Wenn er nur pfeift — ihm fehlt die Kraft,
Die Jugend sich zurückzugeben.
Die ZEIT trotzt seiner Wissenschaft.

Übersetzt vom Fonds Konzeptueller Technologien
www.fktdeutsch.wordpress.com

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    Arbeit f. ‘zweckgerichtete körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen, Produkt dieser Tätigkeit, Werk’, ahd. arbeit f., arbeiti n. ‘Mühsal, Plage, Anstrengung, Ertrag der Arbeit’ (8. Jh.), mhd. ar(e)beit f. n., asächs. arƀed, arƀid f., arƀedi n., mnd. arbēt m. n. f. (daraus schwed. arbete und dän. arbejde), mnl. arbeit m. f., nl. arbeid m., aengl. earfoþe, earfeþe n., anord. erfiði n., got. arbaiþs f. lassen sich, soweit es das ursprüngliche (mehrfach zu einem neutralen Stamm umgebildete) Femininum betrifft, zurückführen auf germ. *arƀējiðiz ‘Mühsal’, das als Abstraktbildung zu einem untergegangenen germ. ēn-Verb *arƀējō ‘bin verwaistes und daher aus Not zu harter Arbeit gezwungenes Kind’ angesehen werden kann. Damit ist eine Verbindung zu ie. *orbh- ‘verwaist, Waise’ (s. ↗Erbe1) hergestellt, von dem sich vermutlich auch ↗arm (s. d.) herleitet sowie außerhalb des Germ. aslaw. rabъ ‘Knecht, Diener, Sklave’, rabota ‘Knechtschaft, Sklaverei’, russ. rabóta (работа) ‘Arbeit’https://www.dwds.de/wb/Arbeit
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