Das MH17-Unglück und das unmögliche Szenario des Buk-Beschusses am 17. Juli 2014 – Kapitel 7: Lugansk

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Kapitelübersicht: Kapitel 1: Girkin plus weitere allgemeine Aussagen und Indizien | Kapitel 2: Der Weg der Buk quer durch die Ostukraine | Kapitel 3: Die Zeugenaussagen & Kapitel 4: Seitenschweller der Buk 3×2 /××2 | Kapitel 5: Der Militärkonvoi in Russland & Kapitel 6: Das Feuerleitsystem | Kapitel 7: Lugansk | Kapitel 8: Snizhne | Kapitel 9: Das Bild des vermeintlichen Raketenstarts

Dieses Kapitel ist ausschließlich einer Videoaufnahme (Link) gewidmet, die in Lugansk entstanden ist.

Als ich mir dieses Video noch im September 2014 zum ersten Mal und daraufhin ein paar weitere Male angeschaut habe, hielt ich es für echt. Es bestand eigentlich kaum ein Zweifel an der Echtheit des Videos, da sich laut der Correctiv-Reporter sowohl die russische, als auch die ukrainische Seite auf dieses Video beriefen. Im Laufe meiner Recherchen habe ich mir das Video noch einmal genauer angeschaut, da sich wirklich alle Reporter und Blogger auf irgendeine Weise darauf berufen und keiner bisher die Echtheit geprüft hatte. Wie sich herausgestellt hat, ist die Echtheit dieses Videos doch nicht so zweifelsfrei, wie zuerst gedacht, wie ich in den nachfolgenden Darlegungen aufzeigen werde. Ich rate jedem, sich das Video noch einmal anzuschauen (Link), um meinen Darlegungen auch folgen zu können.

Punkt 1: Die Veröffentlichung des Videos

Das Bellingcat-Team schreibt: „Das Video wurde vom ukrainischen Innenministerium am 18. Juli veröffentlicht“.

Nun stellt sich mir die Frage, wie das ukrainische Innenministerium an das Video gelangt ist, welches direkt an der Kampfinie entstanden ist? Dass Videos im Internet veröffentlicht werden und dann von der Regierung benutzt werden, ist normal. Doch in diesem Fall war das genau anders herum – die Erstveröffentlichung erfolgte durch das Innenministerium! Das Gebiet wurde zu dieser Zeit regelmäßig bombardiert und beschossen, die Kampfinie lag teilweise direkt in der Stadt. Und, dass dort jemand glühender Anhänger der ukrainischen Regierung ist mit einem heißen Draht zu den ukrainischen Geheimdiensten, erscheint mir doch recht zweifelhaft. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Punkt 2: Die Feststellung des Ortes, an dem das Video aufgenommen wurde

An nachfolgendem Bild (ein Standbild aus dem Video) ist ein wichtiges Detail gut zu erkennen: das Werbeschild und der Pfeiler/Lampenmast liegen in einer Flucht.

Bild 125

In folgendem Bild lässt sich das ebenfalls erkennen. Das Bild ist allerdings etwas älter – dort fehlt die Straße, die die grüne Insel, an der der Lampenmast steht, quert.

Bild 1261std3.ru (Link ist inzwischen leider nicht mehr erreichbar)

An diesem Bild lassen sich die Details etwas besser erkennen:

Bild 127

An dem Ausschnitt des Standbildes (Bild 125) ist zu erkennen, dass der Lampenmast und die rechte Außenkante des Schildes in einer Flucht liegen. In Bild 128 sind diese beiden Punkte – der Mast und die Außenkante des Werbeschildes – gelb umkreist.

Bild 128

Und im nachfolgenden Bild sind die beiden Punkte miteinander verbunden.

Bild 129

Verlängert man die Verbindungslinie zwischen diesen beiden Punkten, lässt sich ermitteln, von wo aus das Video gedreht worden ist. Die Linie endet genau an einem in der Nähe stehenden Haus.

Bild 130

Punkt 3: Der einsehbare Bereich unter dem Werbeschild und die Proportionen des “Hauses“ mit dem rotem Dach

Den einsehbaren Bereich unter dem Schild nenne ich auf den nachfolgenden Seiten einfach „Sichtbereich“ und versuche das zu ermitteln, was in diesem Bereich sichtbar sein müsste.

In Bild 131 habe ich nur das rechte Werbeschilde umrandet. Tatsächlich besteht die

Werbetafel aus 2 großen Schildern, wie in Bild 127 zu sehen ist. Das linke Schild ist für die weiteren

Ausführungen allerdings nicht relevant.

Bild 131

Der Sichtbereich, den ich zu ermitteln versuche, ist in Bild 132 gelb umkreist. Ich habe an das Bild ein Lineal angelegt, so dass sich der Sichtbereich unter dem Schild in Abschnitte einteilen lässt.

Bild 132

So ist jetzt erkennbar, dass das Schild 27 Teilstriche lang ist und der Sichtbereich – 7 Teilstriche. Da „Teilstriche“ hier nur eine Hilfseinheit sind, müssen wir nun herausfnden, wie groß der Sichtbereich in Metern ist. Dazu benötigen wir zum Einen die Gesamtlänge der Werbetafel und die Größe des Zwischenraumes zwischen den beiden Schildern.

Bild 133

Die Ansicht des Schildes von oben:

Bild 134

Mit Hilfe des Lineals von GoogleEarth lässt sich die Gesamtlänge des Schildes problemlos messen.

Bild 135

Nun haben wir also die Gesamtlänge des Schildes, welche 13,10m beträgt. Wir runden das Ergebnis auf 13m ab, da das Bild von GoogleEarth etwas verschwommen ist und ±10cm hier nicht weiter ins Gewicht fallen.

Mit unserem in Bild 132 angelegten Lineal lässt sich ebenfalls die Größe des Zwischenraumes erkennen – sie beträgt 3 Teilstriche (TS).

D.h. die Gesamtlänge beträgt:

13m = 27TS + 3TS + 27TS = 57TS

Nun verwenden wir eine einfache Verhältnisgleichung, um die Größe des Zwischenraumes zu ermitteln, welcher in unserer Hilfseinheit 3 Teilstriche beträgt.

57 Teilstriche 13m

3 Teilstriche = X

X = (3TS×13m)÷57TS = 0,68m

Der Zwischenraum ist also 0,68m groß.

Um die Genauigkeit der Berechnungen zu untermauern, messen wir sicherheitshalber noch die Länge des Schattens der Werbetafel und ebenso die Lücke im Schatten für die Größe des Zwischenraumes.

Bild 136

Wie in Bild 136 zu sehen ist, passt die Schattenlänge recht genau zu der Länge, die direkt am Schild gemessen wurde. Jetzt messen wir den Abstand zwischen den Schildern.

Bild 137

Die Messung in Bild 137 ergibt 77 cm. Da wir die Länge des Schildes bei den Berechnungen auf 13m gerundet haben, ergibt sich hier eine geringe Diferenz. Wiederholt man den Rechenvorgang mit den gemessenen 13,10m, ergibt sich eine Zwischenraumgröße von 0,69m. Da der Schatten recht unscharf zu erkennen ist und die Messung von Schatten generell eine Ungenauigkeit birgt, ist die Diferenz von 8cm zulässig. Der Einfachheit halber und weil wenige Zentimeter hier nicht ins Gewicht fallen, runden wir den Zwischenraum auf 0,70m.Nun berechnen wir zunächst die Größe eines Werbeschilds:

Die Länge der beiden Hälften beträgt 13m. Eine Werbetafel hat demnach eine Länge von = (13m-0,7m)÷2 = 6,15m. Die Größe des Sichtbereichs unter dem rechten Werbeschild lässt sich, wie oben, ebenfalls mittels einer einfachen Verhältnisgleichung herausfnden:

27TS = 6,15m

7TS = x

x = (7TS×6,15m)÷27TS = 1,59m ≈ 1,60m

Da die Länge des Bereichs nun bekannt ist, können wir diese einzeichnen:

Bild 138

Punkt 3.1: Eine Erklärung zur Stellung des Satelliten:

Die gelben Pfeile, die ich im nachfolgendem Bild eingesetzt habe, deuten auf die sichtbaren Fassaden nahestehender Häuser. Das bedeutet, dass der Satellit, der dieses Bild aufgenommen hat, nicht direkt über den Häusern bzw. dem nahegelegenen Werbeschild stand, sondern etwas östlich davon, wodurch der Eindruck entsteht, das Werbeschild hätte eine geringe Neigung nach Westen. Da wir für die Ermittlung des Sichtbereichs eben diese Satellitenaufnahme in der Draufsicht benötigen und wir unsere Markierung für den Sichtbereich aufgrund der technischen Möglichkeiten aber an der Oberkante des Werbeschildes setzen, verschiebt sich dadurch der Sichtbereich, der sich ja unter dem Schild befndet, eigentlich noch weiter in Richtung Nord-Osten, da wir uns eben an der oberen, sichtbaren Kante des Schildes orientieren (Bild 132).

Bild 139

Diese Erklärung ist wichtig, um zu verstehen, warum die Linie des Sichtbereiches nicht am Anfang des Schildes liegt. Es sei angemerkt, dass der Schatten der Werbetafel mit der Satellitenstellung nichts zu tun hat. Der Schatten ist abhängig von der Sonneneinstrahlung und tut hier nichts zur Sache.

Auf den nachfolgenden Bildern wird deutlich, was unter dem Schild zu sehen sein sollte.

Hierzu habe ich rote Linien eingefügt, die den sichtbaren Bereich eingrenzen und vom

Aufnahmeort ausgehend bis zu dem Haus mit dem roten Dach führen.

Bild 140 zeigt die Detailansicht um das Werbeschild herum. Die 1,60m Sichtbereich unter dem Schild sind gelb eingezeichnet.

Bild 140

Hier die Gesamtansicht vom Aufnahmeort (links oben) bis zu dem Haus mit dem roten Dach (rechts unten):

Bild 141

In dem nachfolgenden Bild ist von oben zu sehen, was eigentlich auf dem Video hätte zu sehen sein sollen:

Bild 142

Jetzt sieht man ein nicht unwesentliches Detail: Unter dem Schild hätte nicht nur das Ende des Hauses mit dem Schornstein, sondern sogar ein Teil des Tores bzw. der Durchfahrt zu sehen sein müssen. Es gibt eine gute Möglichkeit, unter dieser Adresse – maps.yandex.ru – die Gegend virtuell zu erkunden.

Bild 143 zeigt das Haus aus der Straßenperspektive, wenn man es von der Brücke, auf der der Tiefader fuhr, fotografert:

Bild 143

Nun drehen wir uns virtuell um, in die Richtung, von wo aus das Video aufgenommen wurde:

Bild 144

Das nächste Bild entstand aus nächster Nähe zum Haus mit dem roten Dach, aus nahezu der gleichen Perspektive, wie im Video, ohne jeglichen Zoom. Bei den beiden Bildern davor habe ich mit dem maximal möglichen Zoom in die jeweilige Richtung gearbeitet, damit die Gebäude gut zu sehen sind.

Kurz etwas zu den Maßen des Hauses bzw. der Garage. Die Breite des Hauses beträgt ca. 7m – das kann jeder selbst mit den von mir gezeigten Werkzeugen überprüfen – und somit ist das Haus kaum größer, als das Werbeschild.

Bild 145

Nun drehe ich den Blickwinkel virtuell um 180°. Hier fällt sofort die Entfernung auf.

Bild 146

Vergleichen wir mal mit dem Video. Das ist im Sichtbereich unter dem Schild zu sehen:

Bild 147
Bild 148

Die Videoaufnahme zeigt nicht das Bild, das man jetzt erwartet hätte. Die Proportionen der ca. 7m breiten Garage stimmen mit dem, was vor Ort zu sehen ist, in keinerlei Hinsicht überein.

Das Werbeschild ist ca. 6,2m breit und befndet sich in ca. 120m Entfernung zum Aufnahmeort (Bild 150). Die Garage befndet sich aber in ca. 320m Entfernung zum Aufnahmeort des Videos (siehe Bild 151). Es kann daher gar nicht in dieser Größe unterhalb des Schildes zu sehen sein!

Bild 149
Bild 150

Ich versuche die Unstimmigkeit noch auf eine andere Weise zu zeigen. Im nachfolgenden Bild sind die Proportionen des Hauses zu sehen, im Vergleich zum Werbeschild.

Bild 151

Wie in Bild 151 zu sehen ist, ist das 7m lange Dach mehr als halb so groß, wie das Werbeschild. In einem gewissen Maße lässt sich diese Unstimmigkeit auf die Schrägstellung des Schildes schieben, die die Perspektive des Aufnahmeorts mit sich bringt. Bei einer Entfernung von 240 m würden die Proportionen dann passen. Es handelt sich hier aber um eine Entfernung von 320m!

Im Klartext: Die Entfernung des Hauses vom Aufnahmeort ist beinahe 3mal so groß, wie die Entfernung vom Schild, wodurch das Haus nur ca. ein Drittel des Schildes lang sein dürfte. Des Weiteren müsste die Straße, welche in Bild 132 fehlt, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht gebaut war, zu sehen sein. Beides trift auf das Bild aus dem Video nicht zu.

In Bild 152 habe ich das Größenverhältnis der Garage an die realen Umstände angepasst und auch die Position dürfte einigermaßen zu der im Videoausschnitt (Bild 147) passen.

Bild 152

Mit jeder Kamera lässt sich ein spezieller Zoom-Efekt erzeugen, indem man den Zoomfaktor erhöht und dabei die Kamera mit der gleichen Geschwindigkeit von dem anvisierten Objekt wegbewegt. Dabei würde das Objekt im Vordergrund seine Größe beibehalten und der gesamte Hintergrund optisch vorrücken. Hierbei liegt die Betonung auf den gesamten Hintergrund – nicht nur ein Objekt im Hintergrund. Wer das Video gesehen hat, wird aber bemerkten, dass diese Methode nicht zur Anwendung kam.

Da nun davon auszugehen ist, dass es sich bei dem Video, auf dass sich sogar die russische und die ukrainische Regierung beziehen, um eine Fälschung handelt, ist es wahrscheinlich, dass weitere Details nicht stimmig sind. Diesen Details habe ich mich im Folgenden gewidmet.

Punkt 4: Der Tiefader

Um weitere Fehler im Video zu entdecken, müssen wir uns die Fotos aus Donezk, Torez und Makeivka (späterer Sichtungsort des Tiefaders) genauer anschauen und mit dem Video, das in Lugansk aufgenommen wurde, vergleichen. Nachfolgend die Bilder aus Donezk, Torez, Lugansk und Makeivka:

Bild 153
Bild 154
Bild 155
Bild 156

Bevor wir zu den Bildfehlern kommen, möchte ich noch eine Anmerkung zu den Seiten des Lkws machen: Viele werden sicher die Bildfehler nachvollziehen wollen, indem sie „rechte“ und „linke Seite“ des Lkws an gewissen Referenzpunkten, wie dem Luftansaugrohr festmachen. Ich bitte darum, den gesamten Punkt 4 erst einmal zu lesen und dann die Schlüsse aus dem Gelesenen zu ziehen. Es wird sich im Laufe dieses Punktes herausstellen, dass die Zuordnung der Seiten nicht eben so einfach ist.

Punkt 4.1: Bildfehler Nummer 1

Ich habe der Übersichtlichkeit halber ein Vergleichsbild erstellt, auf dem ich alle obigen Bilder aneinander gefügt habe, und habe dort ein Detail auf allen Bildern hervorgehoben.

Bild 157

Das Bild von Paris-Match aus Donezk (links oben) zeigt einen Lkw, der nahe neben dem Fenster auf der Seite mit dem senkrechten Luftansaugrohr eine Abbildung aufweist – diese Stelle habe ich mit einem roten Kreis markiert. Auf dem Bild aus Torez (rechts oben) fehlt diese Abbildung. An der Stelle sind stattdessen zwei Äste zu sehen, die Richtung Lkw ragen, mehr aber nicht. Auch auf dem Bild aus Makeivka (rechts unten) ist an der rechten Seite des Lkws nichts zu sehen. In dem Bildausschnitt aus Lugansk (links unten) ist das Emblem wieder zu sehen, allerdings auf der rechten Fahrzeugseite (die Seite ohne Luftansaugrohr), wo in Torez und später in Makeivka kein Bild oder sonst etwas zu sehen ist.

Punkt 4.2: Bildfehler Nummer 2

Bild 158

Die auf dem Paris-Match-Foto (links oben) und dem in Torez (rechts oben) aufgenommenen Bild mit einem grünen Rechteck markierten Stellen zeigen die relativ stark ausgeprägten Konturen des Fahrerhauses. Auf dem Bild in Lugansk fehlen diese markanten Konturen im ganzen Video.

Punkt 4.3: Bildfehler Nummer 3

Bild 159

An der mit einem roten Viereck markierten Stelle ist eine “Armatur” zu sehen, die an der Kabine bzw. an der Unterkonstruktion der Kabine befestigt ist. Bei beiden Bildern (Paris-Match [links oben] und Torez [rechts oben]) ist diese auf der linken Fahrzeugseite zu sehen. In dem Bildausschnitt aus Lugansk (unten) ist diese Armatur auf der rechten Fahrzeugseite. Die nachfolgenden Bilder (160-163) zeigen, dass diese Armatur sich sogar an beinahe exakt derselben Stelle befndet, wie beim Paris-Match-Foto, wenn man das Bild aus Donezk spiegelt.

Bild 160
Bild 161

In den nachfolgenden Bildern lege ich die beiden oberen Bilder (166/167) gespiegelt übereinander. Ich habe bewusst nicht versucht, die beiden Lkw-Bilder einander anzugleichen – um die Bildfehler zu zeigen ist das nicht nötig. Ich habe lediglich die Kabinengröße angepasst.

Hier die Überlagerung der Bilder mit 0% Transparenz:

Bild 162

Im nächsten Bild beträgt die Transparenz 50%. Die “Armatur” ist beim Bild aus Lugansk gelb und beim Bild aus Donezk rot markiert.

Bild 163

Die Überlagerung der Bilder zeigt, dass vom Rand des Fahrerhauses bis zur Armatur exakt derselbe Abstand besteht, wenn man das Video aus Lugansk mit dem Paris-Match-Foto vergleicht. Kurioserweise lässt sich allerdings feststellen, dass das Bild aus Donezk die linke Seite und das Bild aus Lugansk die rechte Seite des Lkws zeigt.

Die nachfolgenden Bilder zeigen verschiedene dieser „Armaturen“ und deren Befestigung an den Kabinen von Lkws der Marke Volvo aus der FH-Baureihe.

Bild 164
Bild 165
Bild 166
Bild 167

All diese Bilder zeigen, dass die unterschiedlichsten Sachen an der Rückwand der Fahrerkabine befestigt werden können. Jedoch sind all diese Bauteile entweder an dem Fahrgestell oder an der Fahrerkabine fest verankert. Es besteht also keine Möglichkeit, die „Armatur“ mal eben auf der Beifahrerseite zu befestigen, wenn die dafür vorgesehene Vorrichtung sich auf der Fahrerseite befndet.

Es sind sogar noch fünf weitere Details am Tiefader vorhanden, die ebenfalls auf eine Fälschung hindeuten: Der eigenartige Strich (siehe Bild 168 – roter Kreis) ist bei beiden Bildausschnitten (links das gespiegelte Paris-Match-Bild aus Donezk und rechts das Bild aus Lugansk) an derselben Stelle!

Bild 168

Der nächste Fehler ist ebenfalls rot markiert – dieses Mal werden die Bilder in der Originaldarstellung gezeigt, ohne Spiegelung:

Bild 169
Bild 170

Der Abstand zwischen den beiden Vertiefungen in der Kabinenrückwand hätte beim Bild aus Lugansk (rechts) ebenso groß wie bei dem Bild aus Donezk sein müssen – er ist allerdings deutlich größer!

Das vierte Detail, das nicht so ganz ins Bild passt, sind die zwei hochstehenden Bauteile auf der Kabine (Bild 170) auf der Kabine. Worum es sich dabei handelt, weiß ich jedoch nicht:

Bild 171
Bild 172

Das Problem an diesen Bauteilen ist, dass sie ganz am Anfang des Videos (ca. 5 Sekunden lang) komplett fehlen, obwohl nichts im Weg ist, was die Teile verdecken könnte (Bild 173 zeigt die ersten 5 Sekunden des Videos):

Bild 173

Plötzlich taucht dann das erste „Bauteil“ auf und einige Bilder weiter das zweite:

Bild 174
Bild 175

Dieses Phänomen lässt sich nur beobachten, wenn man sich das Video in Einzelbildern anschaut.

Des Weiteren gibt es da noch die Ladefäche: Wenn man sich die Bilder anschaut, so ist vermutlich bereits klar, worauf ich hinaus möchte.

Bild 176

Wir sehen hier wieder dieselben zwei Bilder, wie oben. Nur, dass das linke Bild wieder gespiegelt ist. Ich habe die Konturen, von der Ladung auf beiden Bilder (Bild 176) nachgezeichnet und anschließend beide Bilder übereinander gelegt (Bild 177). Ich habe die Bilder bewusst so positioniert, dass die Konturen sich nicht decken.

Bild 177

An diesen Bildern ist zu sehen, dass die Ladung auf beiden Bildern eine absolute Symmetrie aufweist, was eigentlich unmöglich ist, da in Bild 176 ja eigentlich das linke Bild die linke Seite des Lkws und das rechte Bild die rechte Seite des Lkws zeigt.

Dass es sich dabei um eine Ladefäche handelt, ist an folgendem Bild aus Makeivka ersichtlich:

Bild 1782https://pbs.twimg.com/media/BuV7qGuIUAApQTI.jpg:large

Es geht bei dieser Darlegung nicht um den Nachweis, dass es sich bei dem Lkw auf den Bildern um ein und denselben Lkw handelt – das ist Fakt. Vielmehr möchte ich zeigen, dass die Seitenansicht beider Bilder beinahe identisch ist, was aber nicht sein kann, da es sich um zwei verschiedene Ansichten vom Tiefader handelt.

Das einzige Detail, das am richtigen Platz zu sein scheint, ist der Ansaugtrakt. Bei einer Fälschung des Videos den schwarzen Ansaugtrakt nicht zu entfernen bzw. nicht an die richtige Stelle zu setzen, wäre zu offensichtlich. Denn dieser Ansaugtrakt bietet sich als Referenzpunkt, um die linke von der rechten Lkw-Seite zu unterscheiden, nahezu an. Genau dieser Ansaugtrakt wurde mittels Fotomontage versetzt und aus diesem Grund fehlen auch die markanten Konturen an der rechten Seite des Fahrerhauses, wie ich unter Punkt 4.2. bereits gezeigt habe (Video aus Lugansk – Bild 158).

Punkt 5: Das Tarnnetz auf dem Buk-System.

Auch hier lässt sich ein Vergleich zwischen den Bildern aus Donezk und Lugansk ziehen, um herauszufnden, wobei es sich bei der markanten Erhebung (siehe rote Markierung) handelt.

Auch hier lässt sich ein Vergleich zwischen den Bildern aus Donezk und Lugansk ziehen, um herauszufnden, wobei es sich bei der markanten Erhebung (siehe rote Markierung) handelt.

Bild 179

Wie ich in Kapitel 6 zuvor schon erwähnt hatte, lässt sich an der rot umkreisten Stelle ein Feuerleitradar vermuten. Wenn man allerdings die Konturen der Buk (grüne Markierung) beachtet, mit dem Wissen, dass das Feuerleitradar regulär auf der Hauptkonstruktion (hinter dem Hauptradar) montiert ist, so liegt der Gedanke nicht fern, dass es sich hierbei um ein Tarnnetz handelt. Schaut man sich jetzt dazu die Bilder aus Lugansk an, so lässt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass es sich auf den beiden Bildern um ein Tarnnetz handelt.

Bild 180

Punkt 6: Proportionen des Tiefaders

Es wurde ein nicht unwesentliches Detail ebenfalls noch nicht von mir beleuchtet – die Proportionen des Tiefaders. Der Tiefader wirkt auf dem Video nämlich etwas überdimensioniert, wenn man sich die Bilder von der Straße anschaut (Bild 181/182).

Bild 181
Bild 182

Im Folgenden noch einmal das Bild von dem Video aus Lugansk. Der Lkw bewegt sich geradlinig auf derselben vierspurigen Straße fort, die auch auf den Bildern 181/182 zu sehen ist.

Bild 183

Die Breite der Straße lässt sich mit den mir gegebenen Möglichkeiten nicht zu 100% genau feststellen, daher habe ich die in GoogleEarth sichtbare Straße gemessen. Die Breite der Straße beträgt laut meiner Messung mindestens 13m (siehe Bild 183/184).

Bild 184
Bild 185

Laut Wikipedia beträgt die Spurbreite von vierspurigen Straßen in der Ukraine 3,75m. Somit ergibt sich für die gesamte Breite der Straße ein Wert von 15m (siehe Bild 186).

Bild 1863Автомобильные дороги Украины — Википедия (wikipedia.org)

Nun können wir das Bild aus Lugansk anschauen:

Bild 187

Das Bild spricht für sich: Der Lkw passt ziemlich genau vier Mal nebeneinander auf die Straße.

Hier ist solch ein Tiefader zum Vergleich abgebildet:

Bild 1884https://www.kleyntrucks.com/en/vehicle/details/230593

Und das sind die Daten eines solchen Tiefaders:

Bild 189

Die Breite des Tiefaders beträgt standardmäßig 2,54m. Demnach müsste die Breite der Straße 10,56m betragen (siehe Bild 186). Das passt aber weder zu den Angaben in Wikipedia, noch zu den von mir angestellten Messungen auf den Satellitenbildern (Bild 184).

Es wird sicherlich Einwände der Art geben, dass die Entfernungsmessung bei GoogleEarth zu ungenau sei. Diesen Einwänden möchte ich Folgendes entgegensetzen: Jeder, der an der Genauigkeit zweifelt, sollte einen eigenen Messversuch starten von einem Objekt, dessen Maße bekannt sind. Die Zweifel an der Messgenauigkeit sollten danach ausgeräumt sein.

Stellt man die Zahlen gegenüber, so ergibt sich Folgendes: Die gemessene minimale Straßenbreite beträgt 13m; die Breite der Straße, die anhand der Proportionen des Tiefaders ermittelt wurde (Bild 186) ergibt eine Straßenbreite von 10,56m. Im Klartext bedeutet das: Der Trailer hätte fünfmalnebeneinander passen müssen, was bedeutet, dass er auf dem Video zu groß ist.

Punkt 7: Die Raketen in Lugansk

Als nächstes widmen wir uns der Problematik mit den Raketen in dem Video aus Lugansk.

Auf die in Bild 189 dargestellte Weise lässt sich relativ einfach die Mitte der Buk ermitteln.

Bild 190

Jetzt ist ganz deutlich erkennbar, dass die Raketen sich im gleichen Abstand voneinander befnden. Die rechte Rakete befndet sich auf ihrer Seite in der äußersten Halterung, demnach befndet sich die linke Rakete ebenfalls in der äußersten Halterung auf ihrer Seite. Auf dem Video sind trotzdem die Konturen einer dritten Rakete erkennbar.

Bild 191

In obigem Bild habe ich die Positionen der „vier“ Raketen markiert. Die Proportionen erscheinen auf den ersten Blick schon nicht stimmig. Die mögliche Position der letzten Rakete ist so weit außen, dass im Verlauf des Videos ebenfalls die Spitze hätte zu sehen sein müssen. Allerdings ist sie nicht auf einem einzigen Standbild zu sehen. Wie ich weiter oben bereits geschrieben und an Bild 190 gezeigt habe, verläuft die Mitte der Buk genau zwischen den beiden Raketen.

Nun komme ich noch einmal auf den Standort des Tiefaders in Lugansk zu sprechen. Dieser ist sehr aufällig, denn die Aufständischen würden einen solch heiklen Transport kaum durch feindliches Gebiet durchführen. Genau so muss es sich aber zugetragen haben, wenn man sich die ukrainischen Kampfkarten von Lugansk an dem Tag anschaut:

Fazit zur Analyse des Lugansk-Videos

Im Verlauf der letzten Seiten habe ich ziemlich deutlich aufzeigen können, dass das Lugansk-Video eine Fälschung ist.

Ich kann leider nur vermuten, doch möglicherweise wurde der Tiefader an einem anderen, mir unbekannten Ort mit Video aufgenommen. Es deutet Einiges darauf hin, dass dies in Donezk bzw. an dem Ort geschehen ist, wo die Paris-Match-Bilder (es handelt sich dabei um Standbilder einer Videoaufnahme) aufgenommen wurden (siehe Bilder 186/187 vom Tarnnetz). Des Weiteren vermute ich, dass das Paris-Match-Team in irgendeinem Zusammenhang mit dem ganzen Geschehen steht. Die Gründe dafür sind folgende:

Die westlichen Reporter bewegten sich auf einem Gebiet, das unter der Kontrolle der Aufständischen stand. Von dort aus, sehen sie etwas, das vorher in dem Kriegsgebiet (auf der Seite der Aufständischen) nicht zu sehen war. Sie machen mit einer Profkamera eine verschwommene Aufnahmen – das lässt sich heutzutage sofort erkennen – und fahren unbeirrt weiter, ohne zu versuchen, noch einmal ein vernünftiges Bild von dem Ereignis zu ergattern. „Ein qualitativ besseres Bild können wir auch an einer anderen Stelle machen“.

So verhält sich kein seriöser Reporter!

Weiter kann ich nur ebenfalls nur mutmaßen:

Ich denke, es wurde im Vorfeld – d.h. vor dem Absturz der Boeing – ein Video aufgenommen, welches dann nach dem Unglück (oder schon davor) der ukrainischen Regierung zu Verfügung gestellt wurde. Das kann durchaus frei von bösen Hintergedanken geschehen sein. Eventuell wollten sie nur ihren Beitrag zur Aufklärung der Tragödie leisten. Dass ihre Arbeit für falsche Zwecke missbraucht wird, haben sie eventuell gar nicht gewusst. Aber, wie gesagt, das ist nur meine persönliche Vermutung und kann nicht nachgewiesen werden. Fakt ist, dass das Video in Lugansk eine Fälschung ist. Die Frage, die sich nun stellt ist: Wozu das Ganze? Wem nützt das?

Das ist eigentlich relativ einfach zu beantworten. Wie ich weiter oben schon erwähnt habe, sind drei Raketen erkennbar. Die meisten Menschen nehmen genau das hin, was sie auf den ersten Blick erkennen – es fehlt eine Rakete. Kaum jemand macht sich die Mühe und stellt Nachforschungen an, ob das, was da zu sehen ist, echt ist. So wird sofort eine bestimmte Haltung erzeugt: „mit dieser Buk-Rampe wurde die Boeing abgeschossen“.

Ziel erreicht!

Viele sprechen von der russischen Militärdoktrin „wo russischen Panzer sind, da sind die Buks nicht weit“. Allerdings müssten alle, die davon reden und schreiben auch wissen, dass dieselbe Doktrin besagt „für den hundertprozentigen Abschuss eines Flugzeugs werden immer zwei Raketen benötigt“! Eine Buk-Rakete, die bei

der Buk M1 eingesetzt werden kann, hat nie eine Treferquote von 100%. Demnach dürfte im Lugansk-Video gar keine Rakete zu sehen sein, denn als die Buk in Snizhne alleine unterwegs war, hatte sie nur zwei Raketen geladen (siehe Bild 124 in Kapitel 6).

Die Erstveröffentlichung des Videos geschah durch die ukrainische Regierung. Das im Hinterkopf habend, kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, was wahr ist und was nicht.

Zu dem Video sagt die deutsche Bundesregierung folgendes:

Drucksache 18/4299– 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

Frage:

23. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass das am 18. Juli 2014 auf der Website des ukrainischen Sicherheitsministeriums veröffentlichte Video, das die Rückzugsbewegung eines BUK-M1-Transporters nach dem Abschuss des Fluges MH17 durch ostukrainische Rebellen zeigen soll, eine Fälschung ist bzw. keinen Sachverhalt abbildet, der belastbar Rückschlüsse auf den Kontext der Verursachung des Absturzes zulässt (wenn nein, bitte begründen)?

Antwort:

Die Authentizität dieses Videos konnte nicht verifiziert werden.6http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/042/1804299.pdf

Kapitelübersicht zum MH17 Unglück am 17. Juli 2014

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