Das MH17-Unglück und das unmögliche Szenario des Buk-Beschusses am 17. Juli 2014 – Kapitel 3: Die Zeugenaussagen & Kapitel 4: Seitenschweller der Buk 3×2 /××2

Kapitelübersicht: Kapitel 1: Girkin plus weitere allgemeine Aussagen und Indizien | Kapitel 2: Der Weg der Buk quer durch die Ostukraine | Kapitel 3: Die Zeugenaussagen & Kapitel 4: Seitenschweller der Buk 3×2 /××2 | Kapitel 5: Der Militärkonvoi in Russland & Kapitel 6: Das Feuerleitsystem | Kapitel 7: Lugansk | Kapitel 8: Snizhne | Kapitel 9: Das Bild des vermeintlichen Raketenstarts

Kapitel 3: Die Zeugenaussagen

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Die Correctiv-Reporter haben mit vielen Zeugen gesprochen, was ich absolut klasse fnde, denn es trauen sich nicht viele, in solch ein Gebiet zu fahren! Ich denke, sie haben versucht, die Aussagen wörtlich in den Bericht zu übernehmen. Wenn dies der Fall ist, haben sie die Aussagen entweder falsch verstanden, aus dem Zusammenhang gerissen oder sie sind gänzlich falsch. Aber bevor ich zu den Aussagen komme, möchte ich gerne etwas über die Mentalität der russischen oder auch ukrainischen (für mich gibt es da keinen Unterschied) Bevölkerung schreiben.

In vielen Aussagen hört und liest man von Angst der Menschen, etwas zu sagen, was sie später bereuen könnten.

Zu Sowjetzeiten hatten viele Menschen Angst vor dem Geheimdienst oder allgemein vor den Behörden. Diese Angst, zumindest die vor dem sowjetischen Geheimdienst, war meistens unbegründet. Die Probleme waren, wenn man welche hatte, meistens anderen Ursprungs. Jeder normale Mensch hat Freunde und Feinde, was allerdings hin und wieder schwer zu unterscheiden war und ist. Hatte man jemandem, der sich später als Feind herausstellte, etwas erzählt, womit man sich vor den damaligen Gesetzen angreifbar machte, konnte dieser Mensch einem das Leben sehr schwer machen. Es wurden keine Drohungen oder dergleichen ausgesprochen, aber man bekam z.B. nur schwer seinen Urlaub genehmigt (eines der kleineren Probleme). Es gab auch größere Probleme: Zum Beispiel gab es im Beruf kein Weiterkommen, oder die Wohnung, auf die lange gewartet wurde, wird an jemand Anderen vergeben usw. Das hatte nicht wirklich etwas mit der Regierung zu tun, sondern mit den Menschen, die einem etwas nicht gönnten oder einen einfach nicht mochten. Das war die Realität, ich spreche aus Erfahrung.

Was hat das mit der Ukraine heute zu tun? Diese Angst davor, das Leben erschwert zu bekommen, wenn eine Aussage an die „falschen Ohren“ gerät, ist vor allem bei älteren Menschen aus der UdSSR bzw. bei denen, die damals erwachsen waren, heute noch häufg anzutrefen. Nun haben die Menschen in der Ukraine ganz andere Probleme und sorgen sich grundsätzlich um ihr Leben. Jeder dort wünscht sich Frieden und vielen ist es egal, wer schlussendlich das Land regiert. Da noch nicht klar ist, wie sich die Situation entwickelt, versuchen Einige nichts zu sagen, was die eine oder die andere Seite belasten könnte, denn das könnte später Probleme nach sich ziehen. S zumindest sind die Gedanken vieler.

Daher rühren oft solche Reaktionen, wie sie im Correctiv-Bericht zu lesen sind:

Eine Frau wohnt mit ihrer Tochter gleich am Bahndamm. Sie war am 17. Juli 2014 im Haus Weitere Nachfragen wehrt sie ab.

Nun zu den Zeugenaussagen aus dem Correctiv-Bericht:

1. Ein Mann sagt plötzlich: „Hier haben die Schienenschwellen und das Gras gebrannt.“ Er bekommt dann aber von einer der Frauen einen Stoß in die Seite und schweigt. …“

Das bedeutet, dass im Schienenbereich etwas zu sehen sein müsste, was allerdings ein wenig widersprüchlich ist, da die Eisenbahnschienen vom Dorf aus betrachtet vor einer Hecke (siehe Bild 75) liegen, somit wäre die Buk-Rampe vom Dorf aus sichtbar. Auch wären die Spuren eines Kettenfahrzeugs am Bahndamm zu sehen (wie auf dem Feld), was aber nicht der Fall ist. Die nächste Unstimmigkeit ist, dass solche Eisenbahnschwellen sehr schwer entfammbar sind, was bedeuten würde, dass es in der Abschussumgebung starke Brandspuren geben müsste.

Bei Google Earth lassen sich problemlos Satellitenbilder einsehen, die auf den 21.07.2014 datiert sind – allerdings ist im gesamten Abschussbereich keine Brandspur zu entdecken (Bild 75). Da wir ja wissen, dass der Zeitstempel unter Umständen nicht korrekt ist, sollte man auch alle anderen Bilder von dem Ort prüfen. Doch auch auf diesen gab es nichts, was auf Brandspuren hingedeutet hätte.

Bild 75

Die Aussage des Zeugen ist also sehr zweifelhaft.

2. Eine Frau wohnt mit ihrer Tochter gleich am Bahndamm. Sie war am 17. Juli 2014 im Haus. „Ich habe einen lauten Schlag gehört“, sagt sie, dann habe ihre Nachbarin angerufen und gesagt, dass ein Flugzeug abgeschossen wurde. „Wir haben den Rauch gesehen.“ Weitere Nachfragen wehrt sie ab.

So müsste es klingen, wenn in unmittelbarer Nähe vom Bahndamm aus eine Buk-Rakete gestartet wäre (siehe Videolink).

Anwohner würden das auf keinen Fall als Knall, Schlag oder Explosion defnieren. Das, was die Frau gehört hat, ist vermutlich der Aufprall des Flugzeuges gewesen, was dann auch sowohl mit dem Anruf der Nachbarin zusammen passt, als auch mit dem Rauch, der dann gesehen wurde. Mir ist klar, dass der Aufprallort in ca. 11km vom Bahndamm entfernt ist, allerdings ist das Flugzeug – was in den Videos gut zu sehen ist – erst am Boden explodiert und hatte bis dahin nur eine unwesentliche Menge an Treibstof verbraucht. Es könnte sich bei dem „lauten Schlag“ aber auch um eine andere Explosion gehandelt haben, denn so etwas geschieht dort bis heute regelmäßig.

Erst nach langem klopfen findet sich ein älterer Mann mit struppigem weißem Haar … Der Mann sagt, dass er im Juli nicht im Dorf war, aber als er zurückkam, war das Dach seines Hauses kaputt – wie bei vielen anderen im Dorf.

Am 15. Juli 2014 gab einen größeren Luftangrif auf das Dorf. Das ist die Ursache der kaputten Dächer (Bild 76).

Bild 761http://www.bbc.com/news/world-europe-28309034

4. Zwei Frauen und zwei Männer kommen heran. Es beginnt ein Gespräch. Eine Frau sagt: „Da ist ein Flugzeug vorbeigeflogen, nun, wir wissen nicht, ob es ein Flugzeug war. Wir haben etwas gehört, buch-buch, da war so ein Geräusch.“ Sie benutzt das russische Wort „Schum“. Ein Ton wie ein anhaltendes, lautes Rauschen. Sie kann sich gut dran erinnern.

Zuerst zu der Deutung des Wortes „Schum“: Das Wort bedeutet grundsätzlich Rauschen und nicht wie von Correctiv beschrieben „lautes Rauschen“. Wenn die Frau das Rauschen hätte präzisieren wollen, so hätte sie eine der folgenden oder ähnliche Formulierungen verwendet:

Громкий шум oder сильный шум ist gleich => lautes Rauschen

Лёгкий шум oder тихий Шум ist gleich => leises Rauschen

Wird nur von „Schum“ gesprochen, bedeutet das einfach nur „Rauschen“, wobei die Intensität des Geräusches nicht defniert wird.

Die Frauen sind sich unsicher, was sie gehört haben. Allerdings ist es unmöglich, den Start einer Buk-Rakete aus nächster Nähe mit einem Flugzeug zu verwechseln. Die einzige Möglichkeit, wie es zu einer solchen Verwechslung kommen kann, ist, wenn die Rakete ihre benötigte Höhe erreicht hat und die in den Himmel ragende Rauchwolke,die beim Starten entsteht, nicht mehr oder kaum noch erkennbar ist. Die Mehrheit der Weltbevölkerung weiß, dass kein Flugzeug auf diese Art und Weise starten kann.

Des Weiteren sagen die Frauen etwas, das sehr markant ist: „Wir haben etwas gehört, buch-buch“. Ähnliche Aussagen gibt es in vielen Videos der damaligen Zeit. Der Start einer Buk-Rakete ist ein sehr spezifsches Geräusch.Befndet man sich in einer gewissen Entfernung, so kann man den Start einer Buk-Rakete als einen Knall mit einem lang anhaltenden Rauschen empfnden, wobei die beiden Geräusche fießend ineinander übergehen und man es kaum als Knall empfnden kann. Ist man sehr nah dran so hört man nur ein sehr lautes Startgeräusch. Befndet man sich in weiter Entfernung, hört man keinen Knall, allerdings trotzdem ein relativ lautes Startgeräusch. Nicht einer dieser Vorgänge bringt zwei Explosionen (buch-buch) mit sich oder ähnelt auch nur ansatzweise einem Flugzeug.

Aber dennoch reden die Frauen von zwei „Explosionen“ – und das tun auch Einige andere!

Hier ein paar Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=10ql46-WipY (Minute 07:00)

https://www.youtube.com/watch?v=lMlOXGfdnVU (Minute 13:55)

All diese Zeugen befnden sich nicht in Snizhne sondern an den Orten, an denen Trümmer heruntergekommen sind. Das, was diese Leute gehört haben, waren die Explosionen des Flugzeugs beim Absturz.

5. Die andere Frau hat von der Fabrik aus „starken Rauch gesehen. Alle haben sich erschreckt.“ Woher der Rauch gekommen sei? Sie reagiert verunsichert. „Woher sollten wir wissen, was das war? Wir haben gehört, wie etwas explodierte.

Auch diese Zeugin beschreibt starken Rauch und eine Explosion. Und auch diese Explosion ist wahrscheinlich die vom Absturz der MH17.

6. Bei dieser Aussage geht es um einen Mann, der den Correctiv-Reporter zuerst für einen Spion hielt. Ich werde die Zeugenaussage in einige Abschnitte unterteilen:

a. Zwei Tage später ein weiterer Besuch. Es ist noch früh. … „Ich erinnere mich. Aber wissen Sie, ich sage Ihnen dazu nicht alles. Das könnte schlecht für mich enden.“

An diesem Zeugen bestätigt sich das Verhalten der Menschen, was ich am Anfang dieses Kapitels beschrieben habe.

An diesem Zeugen bestätigt sich das Verhalten der Menschen, was ich am Anfang dieses Kapitels beschrieben habe.

2. Der Reporter stellt sich vor … „Sie haben es mit einer Rakete abgeschossen. Die Rakete haben sie von dort abgeschossen. Wir haben sie gesehen, wie sie geflogen ist.“ Er weist auf den Bahndamm … Ein Freund von ihm habe die Raketen vorher schon gesehen. „Er hat mich angerufen und gesagt: Dort steht so ein krasses Teil mit vier Raketen.“

Sein Freund hat die Buk im Ort bzw. am Bahndamm gesehen. Allerdings sind, wie ich schon weiter oben geschrieben habe, keinerlei Start– oder Brandspuren im gesamten Schienenbereich zu entdecken. Es wurde auch nichts umgepfügt. Dazu kommt noch die Tatsache das die Buk nur 2 Raketen mit hatte, wie ich es im Kapitel 2 nachgewiesen habe.

Aber eine andere Frage beschäftigt den Zeugen auch noch. „Sie haben alles geplant. Ich weiß nur nicht, warum Sie es hier hin gekarrt haben.“

Diese Frage kann ich von Bewohner des Dorfes nicht nachvollziehen, denn nur zwei Tage zuvor gab es einen massiven Luftangrif auf das Dorf.2http://www.bbc.com/news/world-europe-28309034 In diesem Video sieht man das Ergebnis des Angrifs ganz deutlich (Videolink). In Snizhne gab es nach dem 15.07.2014 vermutlich keinen einzigen Menschen, der nicht gewusst hätte, wofür ein Luftabwehrsystem dort stationiert wäre.

c. Endlich kommt er ins Reden. “Ich war im Hof und habe eine Explosion gehört, einen Schlag. Da war so ein Chlop (russisch für Schlag). Die Ziegel auf dem Dach wackelten. Und dieser Schlag war dort drüben, das war hier sehr gut zu hören. Es gab so einen langen Ton. Und dann gab es eine sehr starke Explosion: Bach Bach. Und gerade als ich auf die Straße gelaufen bin, stürzte das Flugzeug ab, entlang der Straße einige Kilometer entfernt von hier. Verstehen Sie? Und man konnte sehen, wie es dort brannte.” Für den Chlop, den Schlag, hat der Zeuge eine Erklärung. “Da ist sie von dort offensichtlich losgeflogen.”(den Bahndamm)

Im Allgemeinen sagt er nichts Anderes, als die Zeugen davor, bis auf ein paar Details: „Und dann gab es eine sehr starke Explosion: Bach Bach.“ Die Explosionen des Flugzeugs konnten unmöglich lauter sein, als der Start einer Buk-Rakete aus nächster Nähe, die er mit einem „Schlag“ beschreibt. Denn diese Explosionen ereigneten sich in mindestens 11 km Entfernung!

Danach sagte er Folgendes: „Und gerade, als ich auf die Straße gelaufen bin, stürzte das Flugzeug ab, entlang der Straße einige Kilometer entfernt von hier. Verstehen Sie? Und man konnte sehen, wie es dort brannte.“

Als der Mann auf der Straße stand, konnte er sehen wie das Flugzeug brannte, was bedeutet, dass das Geräusch des Einschlags bereits zu hören war. Er sah aber auch, dass einige Flugzeugteile sich noch im Sturz befanden, was auch andere Menschen auf diversen Videos, die aufgenommen wurden als der Hauptteil bereits am Boden zerschellt war, genau so gesehen haben.

Ich habe mir gedacht, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche, einige Zeugen zu befragen. Dafür habe ich ein paar Telefonnummern aus Snizhne über vorhandene Verkaufsportale herausgesucht und dort einfach mal angerufen.

Es waren insgesamt fünf Gespräche, die ich geführt habe. Zwei davon werde ich hier wiedergeben, denn diese sind mit den anderen drei Aussagen der von mir befragten Bewohner größtenteils übereinstimmend. Mich bezeichne ich einfach als V.:

Zeugin 1

V.: „Schönen guten Tag!“

Ich stelle mich vor und sage warum ich anrufe.

V.: „Ich möchte mit Ihnen über den 17.07. sprechen. Denn hier in Deutschland wird gesagt, dass es eine Rakete war, die das Flugzeug abgeschossen hat.“

Eine, der Stimme nach zu urteilen, etwas ältere Dame zwischen 50 und 60 Jahren ist dran. Zeugin 1: „Woher haben Sie meine Nummer überhaupt?“

Ich erkläre ihr noch einmal, dass ich die Nummer über ein Verkaufsportal herausgefunden habe und nicht vor habe, bei ihr etwas zu kaufen. Danach fragt sie mich wieder, warum ich sie anrufe. Daraufhin erzählte ich ihr von der Recherche über die MH17-Katastrophe, die ich gerade durchführe.

V.: „Waren Sie an dem Tag im Ort? Wenn ja, können Sie mir denn sagen, woran Sie sich erinnern?“

Zeugin 1: „Eigentlich will ich nicht darüber reden. Sie wollen bestimmt wissen, wer das war oder?“

V: „Das wäre natürlich am besten! Ich möchte wissen, was Sie an dem Tag gesehen oder gehört haben.“

Zeugin 1: „Ich weiß nicht, wer das war.“

V.: „Haben Sie den Start einer Rakete gehört?“

Zeugin 1: „Ich weiß nicht, was ich gehört habe. Es gab Explosionen! Aber das ist ja nichts Neues, die gibt es öfter. Ich kenne mich mit der Politik nicht aus und, ehrlich gesagt, habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen, denn ich kenne Sie nicht!“

V.: „Das kann ich verstehen, aber trotzdem: Haben Sie eventuell einen Raketenschweif gesehen? Oder irgendetwas Anderes?“

Zeugin 1: „Verstehen Sie, ich habe Angst, Ihnen etwas Falsches zu sagen, denn ich weiß nicht, zu wem Sie gehören! Wie gesagt, ich kenne mich mit der Politik nicht aus! Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!“

V.: „Schönen Tag!“

Zeuge 2

V.: „Schönen guten Tag!“

Ich stelle mich vor und sage, warum ich anrufe und wo ich die Nummer her habe.

V.: „Ich möchte mit Ihnen über den 17.07. sprechen, über den Abschuss der Boeing 777. Denn bei uns in Deutschland wird gesagt, dass es eine Rakete war, die das Flugzeug abgeschossen hat.“

Zeuge 2: „Guten Tag. Wer sind Sie?“

Ich schätze ihn auf ca. 30-40 Jahre alt. Und auch ihm muss ich noch einmal erklären, wer ich bin und weswegen ich anrufe. Anschließend zeigt der Mann sich sehr gesprächig.

Zeuge 2: „Was wollen Sie denn wissen?“

V.: „Waren sie an dem Tag im Ort?“

Zeuge 2: „Ja ich war zum Zeitpunkt des Unglücks bei der Arbeit.“

V.: „Was haben Sie denn gesehen oder gehört?“

Zeuge 2: „Das Wetter war nicht besonders gut. Ich hörte zwei Anfüge von einem Flugzeug.“

V.: „Ein Flugzeug!?“

Zeuge 2: „Ich weiß nicht, ob es eines oder zwei waren! Ich meine, es war ein Flugzeug, das zwei Anfüge gemacht hat.“

V.: „Sind Sie sich sicher, dass es ein Flugzeug und keine Rakete war? Wie kommen Sie darauf?“

Zeuge 2: „Man hörte das typische Flugzeuggeräusch, weiter oben. Wir kennen es schon, denn schließlich waren die nicht zum ersten Mal hier.“

V.: „Der Start einer Buk-Rakete ist ziemlich eindeutig. Es gibt ein sehr lautes Startgeräusch bzw. lautes Triebwerksrauschen, was dann aber leiser wird. War etwas Ähnliches zu hören?“

Zeuge 2: „Defnitiv nein. Es gab einen größeren Knall, was aber wahrscheinlich das abgestürzte Flugzeug war.“

V.: „Ich danke Ihnen! Kann ich Sie noch einmal anrufen, falls Bedarf besteht?“

Zeuge 2: „Ja, klar!“

Wir verabschieden uns.

Fazit

Die meisten Zeugen beschreiben den Vorfall größtenteils gleich und dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich in Snizhne, Torez oder an den Orten befanden, wo die einzelnen Teile des Flugzeugs heruntergefallen sind. Es ist lediglich die Reihenfolge, die hin und wieder unterschiedlich dargestellt wird, was allerdings durchaus normal ist nach solch einer Tragödie.

Einige Zeugen sprechen von einem oder mehreren Flugzeugen, die vorher gesehen oder gehört worden sind, und beschreiben den Hergang des Unglücks ähnlich, wie viele andere Zeugen.

Es sind lediglich zwei Zeugen, die im Correctiv-Bericht behaupten, dass das Flugzeug mit einer Buk abgeschossen worden ist und verweisen auf den Bahndamm. Allerdings sind dort keinerlei Spuren eines Raketenstarts vorhanden – weder auf den Satellitenbildern, noch haben sie vor Ort Brandspuren entdeckt. Die abgeknickten Grashalme (siehe Bild 77) von einem Kettenfahrzeug sind immer noch da gewesen, als die Reporter vor Ort waren, aber es gab keine Brandspuren oder etwas, was auf solche Spuren hindeutet – weder vor der Hecke, noch am Bahndamm.

Interessant ist, dass der Zeuge, der einen Anruf von einem Freund bekam und auf eine Buk hingewiesen worden ist (Correctiv-Bericht), später in seiner Aussage, als er das Erlebte beschreibt, kein Wort von der Rakete, die er gesehen haben soll, sagt! Das, was er sagt, ähnelt größtenteils dem, was alle anderen Zeugen beschreiben. Diese befanden sich allerdings in bis zu 30km Entfernung und konnten unmöglich den Start einer Buk-Rakete gehört haben! Wie bereits weiter oben beschrieben, verstrickt sich der Zeuge von Correctiv in seiner Aussage.

Bild 77

Kapitel 4: Seitenschweller der Buk 3×2 /××2

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Punkt 1: Woraus bestehen die Seitenschweller?

Im Bericht der Gruppe Bellingcat steht Folgendes geschrieben:

Es gibt zwei übereinstimmende Schlüsselelemente, einmal die weißen Markierungen auf der Seite des Fahrzeugs, und zum anderen die Schäden an den Seitenschwellern über den Ketten der Buk

Um zu verstehen, dass diese „Schlüsselelemente“ gar keine sind, muss man wissen, dass die Seitenschweller aller Buk-Systeme aus Gummi bestehen und größtenteils identisch montiert sind. Hier einige Bilder:

Bild 783http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8f/ZRK_BUK_M1_2005_G1.jpg
Bild 816http://www.militaryphotos.net/forums/showthread.php?70835-Few-Weapons-From-Russia
Bild 82
Bild 83

Auf folgendem Bild (Bild 84), das eine Buk frisch aus dem Werk zeigt, ist zu sehen, dass die Seitengummis mit Metallklammern verbunden werden, was darauf schließen lässt, dass alle Buks diese Bauweise aufweisen.

Bild 847http://cdn.topwar.ru/uploads/posts/2011-09/1316841067_6.jpg

Punkt 2: Der „Schaden“

Die nachfolgenden Bilder zeigen, dass die Deformierung der Seitenschweller durchaus ähnlich aussehen kann (Bild 85 und 86):

Es ist nicht einfach, zwei Fahrzeuge zu fnden, die den gleichen Aufnahmewinkel aufweisen, wie bei dem Foto der Buk in Donezk (Bild 48), daher sind auf den Bildern nur die Begleitfahrzeuge eines Buk-Systems zu sehen, die im Übrigen in der Ukraine damals 2014 nicht gesichtet wurden. Allerdings stammt das Fahrgestell bei allen Buk-M1-Fahrzeugen vom Panzer T-72. Somit können auch die Begleitfahrzeuge für einen Vergleich herangezogen werden.

Bild 85
Bild 868Bilder stammen aus diesem Video (2.45min.): https://www.youtube.com/watch?v=XbbZOns7cUo

Dass die Verformungen der Seitenschweller ähnlich ausfallen können, ist eigentlich problemlos nachvollziehbar: Die Seitenschweller bestehen aus demselben Material und sind auf dieselbe Art und Weise montiert. Des Weiteren sind die einzelnen Gummiteile nahezu identisch. Auf diese Seitenschweller wirken nun noch die Umweltbedingungen ein, die in der Ukraine und in Russland sehr ähnlich sind.

Punkt 3: Die Analyse des Seitenschwellers. Eine genaue Betrachtung der Analyse des Bellingcat-Teams

Die Ähnlichkeit ist unbestreitbar, dennoch sind auch hier einige Unstimmigkeiten vorhanden.

Um die Unstimmigkeiten aufzuzeigen, habe ich die beiden Buk-Bilder mittels eines Bildbearbeitungsprogramms übereinander gelegt. Das schärfere Bild habe ich zu diesem Zweck etwas gedreht und verzerrt, damit die Konturen beim Übereinanderlegen mit dem zweiten Bild weitestgehend übereinstimmen. Die Wirkung der folgenden Bilder wird durch das Abspielen in einer Videosequenz verstärkt (wie es Correctiv gemacht hat). Das Ansehen der einzelnen Bilder führt allerdings zu demselben Ergebnis.

Hier der unveränderte Tiefader mit der Buk ××2 in Donezk.

Bild 88

Und hier die Buk 3×2 in bereits verzerrter Darstellung:

Bild 88

Nun werden beide Bilder übereinander gelegt. Die Transparenz des darüber gelegten Bildes ist hier noch sehr hoch:

Bild 89

Nun wird die Transparenz etwas herabgesetzt:

Bild 90

Und hier ist die Transparenz sehr stark herabgesetzt:

Bild 91

Nach dieser Bildersequenz besteht eigentlich kein Zweifel daran, dass es sich bei diesen beiden Aufnahmen um ein und dieselbe Buk handelt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Rampen sind absolut baugleich.

Fügt man allerdings die Konturen der Seitenschweller hinzu, so wird man davon nicht mehr so überzeugt sein. Die nachfolgenden Bilder zeigen, wieso.

Im Folgenden werden nur Konturen markiert, die zu 100% erkennbar sind. Das Bellingcat-Team hat leider auch absolut verschwommene Konturen als sichtbar dargestellt, was das Ergebnis verfälscht.

Bild 92

Nun die Konturen der Buk 3×2, welche in Russland gesichtet wurde:

Bild 93

In den nachfolgenden Bildern werden die beiden Buks übereinander gelegt, wobei die Überdeckung auf bis zu 80% erhöht wird.

Bild 94
Bild 95
Bild 96
Bild 97
Bild 98

Spätestens im letzten Bild ist erkennbar, dass die Konturen keineswegs absolut übereinstimmen. Das muss allerdings nicht zwangsläufg bedeuten, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Buks handelt! Das bedeutet lediglich, dass ein „Nachweis“, der mittels Bildverzerrung erbracht wird und der sich auf ein außerdem elastisches Material bezieht, sehr zweifelhaft ist. Eben einen solchen „Nachweis“ hat aber das Bellingcat-Team in seinem Bericht erbracht.

Bei der Anpassung eines zweidimensionalen Objektes (z.B. ist ein abfotografertes Wandbild nahezu zweidimensional) würde dieses Vorgehen ohne Weiteres funktionieren, da das Bild ebenfalls nur zweidimensional verändert werden kann – Länge und Breite können verzerrt werden. Allerdings handelt es sich hier um ein dreidimensionales Objekt und die dritte Dimension

– die Tiefe – kann nicht verzerrt werden, da die Information über die dritte Dimension in einem zweidimensionalen Foto nicht enthalten ist. Dass ein solches Vorgehen nicht als Beweis taugt, kann jeder selbst überprüfen, indem er in seinem Umfeld ein dreidimensionales Objekt, z.B. ein Sofa oder die Nahtkante einer herabhängenden Gardine (was den Konturen von Seitenschwellern eher entspricht), aus zwei verschiedenen Winkeln fotografert und dann die Bilder, wie oben gezeigt, verzerrt und übereinanderlegt. Das Ergebnis dieses Selbstversuches sollte jeden Zweifer davon überzeugen, dass eine solche Fotomontage keinen Beweis darstellt.

Am Bild vom Bellingcat-Team lässt sich die Unstimmigkeit mit der Verzerrung ebenfalls erkennen. Achten Sie auf die Markierung.

Bild 99
Bild 100

An der rot markierten Stelle in Bild 100 fehlt eine Komponente, die in Bild 101 sichtbar ist.

Bild 101

Wie ich weiter oben bereits geschrieben habe, lassen sich dreidimensionale Objekte nicht ohne Weiteres anpassen, indem deren zweidimensionale Abbilder durch Drehung oder Ansichtsverzerrung verändert werden. Um eine optimale Übereinstimmung zu erzielen, müsste das zweidimensionale Bild an verschiedenen Stellen weiter angepasst bzw. manipuliert werden, da, wie bereits erwähnt, die Informationen über die dritte Dimension nicht in einem zweidimensionalen Bild enthalten sind. So könnte allerdings auch jede Buk an eine andere angepasst werden – ebenso gilt das auch für jegliche andere Gegenstände.

Punkt 4: Transportmarkierung H=2200

Auf Seite 19 des Bellingcat-Berichtes wird eine Transportkennzeichnung erwähnt „H=2200“, die ebenfalls zur Identifzierung der Buk 3×2 (aus Russland) dienen soll. Die Bezeichnung H=2200 lässt sich auf keinem der in der Ukraine aufgenommenen Fotos der Buk-Systeme erkennen.

Ähnliche Transportmarkierungen gibt es zudem auch in der Ukrainischen Armee (siehe Bild 102). Auch, wenn diese Markierungen selten zu sehen sind, kann aufgrund dieser Tatsachediese Markierung allein nicht als Beweis verwendet werden, dass es sich bei der entsprechenden Buk tatsächlich um eine russische Buk handelt.

Bild 1029ПВО № А-1402 Ukrainische Luftabwehr Streitkräfte https://vk.com/photo-13319649_316880332

Kapitelübersicht zum MH17 Unglück am 17. Juli 2014

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