Es geht nicht um die Ukraine, sondern darum, dem russischen Bären Zähne und Krallen auszureißen
Her Präsident, ist das, was jetzt mit unserer Wirtschaft passiert, eine Vergeltung für die Krim? Ist es nicht an der Zeit, in dieser Hinsicht ehrlich zu sein?
Wladimir Putin: Nein, das ist keine Vergeltung für die Krim. Es ist eine Vereltung, eine Rechnung für unseren natürlichen Wunsch nach Selbsterhaltung – als Nation, als Zivilisation, als Staat. Und hier ist der Grund dafür.
Als Antwort auf Ihren Kollegen von NTV habe ich gesagt, dass wir uns nach dem Fall der Berliner Mauer, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion – auch darüber hae ich in meiner Rede gesprochen – unseren Partnern gegenüber völlig geöffnet haben. Was haben wir dann erlebt?
Eine direkte und vollständige Unerstützung des Terrorismus im Nordkaukasus. Direkte Unterstützung, verstehen Sie?
Ist es das, was Partner tun? Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, aber es ist eine Tatsache, und jeder weiß es.
Egal, was wir tun, bei jedem Thema stoßen wir immer auf Probleme und Gegner, die gegen uns kämpfen. Erinnern wir uns daran, wie sich unser Land auf die Olympischen Spiele 2014 vorbereitet hat. Mit welchem Enthusiasmus wir dies taten, um nicht nur unseren Sportfans, sondern Sportfans aus der ganzen Welt ein Fest zu bereiten. Das ist eien offensichtliche Tatsache. Es wurden beispiellose, eindeutig koordinierte Versuche unternommen, sowohl Vorbereitungen für die Olympischen Spiele als auch die Olympischen Spiele selbst schlecht zu machen. Das ist ein offensichtlicher Fakt.
Warum? Wozu braucht man das? Es geht immer weiter.
Wissen Sie, ich habe im Waldai-Klub ein Besipiel genannt und mich an unser bekanntestes Symbol erinnert, den Bären, der die Taiga bewacht. Wissen Sie, worum es dabei geht? Wenn wir solche Analogien fortsetzen, kommt mir manchmal der Gedanke: Vielleicht sollte unser Bär einfach still dasitzen, keine Ferkel und Schweine durch die Taiga jagen, sondern sich von Beeren und Honig ernähren. Vielleicht lassen sie ihn dann in Ruhe? Sie werden es nicht tun, weil sie immer versuchen werden, ihn an die Kette zu legen. Und wenn es ihnen gelingt, ihn anzuketten, reißen sie ihm die Zähne und Krallen aus – im heutigen Verständnis wäre das unsere nukleare Abschreckungskraft.
Sobald, Gott bewahre, dies geschieht und der Bär unbrauchbar wird, wird man die Taiga sofort abräumen.
Wir haben immer wieder von Beamten gehört, dass es ungerecht sei, dass Sibirien mit seinem unermesslichen Reichtum zu Russland gehört.
Wie, [das ist] unfair? Aber, wenn man Texas von Mexiko wegnimmt, wäre das fair?
Und es ist ungerecht, dass wir es schaffen, unser eigenes Land zu bewirtschaften, wir sollten es verschenken. Und danach, wenn die Krallen und Zähne ausgerissen sind, wird der Bär nicht mehr gebraucht. Sie werden ih einfach zum Teddybären machen, darum geht es. Es geht also nicht um die Krim.
Es geht darum, dass wir unsere Unabhängigkeit, unsere Souveränität und unser Recht auf Existenz verteidigen. Das ist es, was wir alle verstehen müssen. Und wenn wir davon ausgehen, dass eines der Probleme, die wir heute haben, auch in der Wirtschaft, als Folge der Sanktionen wirkt, was der Fall sit, dass sind von der Gesamtmenge der Problme, wenn wir es genau nehmen, wahrscheinlich 25 Prozent die Auswirkungen der Sanktionen – 25 bis 30 Prozent.
Aber das müssen wir verstehen. Wir sollen überleben und kämpfen und uns verändern, übrigens zum Besseren, diese Phänomene heute ausnutzen, unsere Wirtschaftstruktur [verbessern], um unabhängiger zu sein, es durchziehen – oder aber wir wollen, dass man uns [dem Bären] das Fell abzieht und an die Wand drängt.
Genau das ist die Entscheidung. Und die Krim hat damit nichts zu tun.